Gründe für den Wohnraummangel

Die heutige Verknappung von bezahlbarem Wohnraum hat ihren Ursprung in der Fehleinschätzung der Lage auf dem Wohnungsmarkt Mitte der 80er Jahre. Damals ging man aufgrund rückläufiger Bevölkerungszahlen von einer sinkenden Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt aus. In der Folge ging der öffentlich geförderte, aber auch der private Wohnungsbau zurück. Schließlich wurde mit dem Steuerreformgesetz 1990 die Wohnungsgemeinnützigkeit aufgehoben. Seitdem dominiert der renditeorientierte Wohnungsbau den Mietwohnungsmarkt. Gemeinnützige Wohnungsbauunternehmen, die nur begrenzt Gewinne auszahlen und ihre Überschüsse für die sozialorientierte Wohnversorgung der Bevölkerung einsetzen, spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die Folgen der Fehleinschätzung des Wohnungsmarktes Mitte der 80er wurden in den späteren Jahrzehnten zudem durch Entwicklungen wie z.B. der Trend zu Ein-Personen-Haushalten oder die zunehmende Landflucht der Bevölkerung zusätzlich verschärft.