Bildung: Argumente zur Ganztagsschule

Veröffentlicht am 01.04.2014 in Landespolitik

Um die bildungspolitische Debatte zu versachlichen, haben wir eine Serie zur Bildungspolitik angelegt. Insgesamt werden wir in diesem Zusammenhang fünf Artikel publizieren. Das heutige Thema ist die Ganztagsschule.

1. Wir haben nach über 46 Jahren eine Einigung mit den Kommunalen Landesverbänden über die gesetzliche Verankerung der Ganztagsschule im Schulgesetz erreicht. Dieser Erfolg kann daher zu Recht als historisch bezeichnet werden.

2. Unser Fundament bietet ein neues Konzept, das ab dem Schuljahr 2014/15 gelten soll und bis 2023 70 Prozent der Grundschulen im Land ein Ganztagsschulangebot ermöglicht. Für bereits bestehende Grundschulen ist eine dreijährige Übergangszeit angedacht.

3. Ziel der Einigung ist es, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaff en, die eine rhythmisierte Ganztagsschule auf Basis eines pädagogischen Konzeptes entstehen lassen. Das Land stellt gegenüber der bisherigen Regelung zusätzliche Lehrerwochenstunden zur Verfügung und übernimmt die Verantwortung für die Mittagsaufsicht. Schulträger beteiligen sich anteilig an deren Finanzierung.

4. Ganztagsschulen sind ein wichtiger Schritt zu mehr Bildungsgerechtigkeit und einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Beteiligte können fl exibel auf die Bedarfe vor Ort reagieren. So sind Ganztagsschulkonzeptionen an drei oder vier Tagen à sieben oder acht Zeitstunden möglich. Ebenfalls wählbar ist, ob alle oder nur Teile der Schülerschaft am Ganztagsbetrieb teilnehmen.

5. Für die bessere Vernetzung mit außerschulischen Partnern ermöglicht ein Kooperationsbudget die verlässliche fi nanzielle Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Ganztagsschule ist also auch eine Chance für sämtliche außerschulischen Bildungspartner, sich systematisch mit einer Ganztagsschule zu vernetzen. Ein entsprechendes Gesetz werden wir vor den Sommerferien 2014 verabschieden.