Flammende Plädoyers für soziales Europa: Hochkarätige Redner bei Fest der Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt

Veröffentlicht am 02.07.2013 in Veranstaltungen

Ein besseres Timing hätte man sich nicht wünschen können: Pünktlich zum Beginn des neunzehnten Europafestes der Hohenloher Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt stoppte der Regen und sogar ein wenig Sonne kam durch. Zahlreiche Hohenloher Bürger und Bürgerinnen, langjährige Weggefährten der Abgeordneten und Parteifreunde aus der gesamten Region fanden am Samstag den Weg in die Künzelsauer Keltergasse und nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit mehreren Amts- und Mandatsträgern aus Europa-, Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik.

Wann hat man auch schon einmal das komplette Spitzen-Tandem der baden-württembergischen SPD für die Bundestagswahl, bestehend aus Gernot Erler und Katja Mast, vor Ort? Der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic und seine Schwäbisch Haller Kollegin Annette Sawade ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, für Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung zu stehen. Hinzu kamen die Landesbezirksleiterin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Leni Breymaier, sowie der Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall, Hermann-Josef Pelgrim.

In ihrer Begrüßung ging Evelyne Gebhardt auf die Schar prominenter Gäste ein und wertete diese als Beleg dafür, wie wichtig den Sozialdemokraten Europa sei. „Europa ist unser Zuhause und wir stehen ohne Wenn und Aber zu diesem einzigartigen Friedensprojekt“, so die Politikerin aus Mulfingen.

Angesichts der vorherrschenden einseitigen Sparpolitik und deren sozialen Folgen wie der verheerenden Jugendarbeitslosigkeit verband Evelyne Gebhardt dieses Bekenntnis mit der Frage, was für ein Europa man denn wolle. „Für uns Sozialdemokraten ist klar: Wir wollen ein soziales und demokratisches Europa, das wirtschaftlich stark und bürgernah ist“. Dazu gehöre eine Wirtschaft, die den Menschen diene und nicht umgekehrt. Unbedingt notwendig sei daher ein Politikwechsel in Deutschland und Europa.

Hauptredner und SPD-Spitzenkandidat Gernot Erler nahm die Vorlage der Gastgeberin dankend auf. Er machte deutlich: „Europa ist eine Wertegemeinschaft, deren Werte wir verteidigen müssen“. Deutliche Kritik übte der Freiburger Bundestagsabgeordnete an der Europapolitik der amtierenden Bundesregierung: „Mit ihrem sturen Festhalten an einer völlig einseitig auf Haushaltskonsolidierung setzenden Politik hat Angela Merkel Deutschland ins europäische Abseits manövriert“. Die jahrzehntelange Kontinuität der deutschen Europapolitik sei so jäh beendet worden. Stets habe zu Recht gegolten: Uns geht es gut, solange es unseren Nachbarn gut geht.

„Solidarität mit den europäischen Partnern ist deshalb nicht nur moralisch geboten, sondern auch ökonomisch vernünftig“, führte Erler weiter aus. Er schloss mit dem Versprechen, dass eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung eine wachstumsorientierte Politik betreiben und soziale Probleme wie die katastrophale Jugendarbeitslosigkeit in Teilen Europas beherzt angehen werde.

Katja Mast, Spitzenkandidatin und Generalsekretärin der baden-württembergischen SPD, und die Schwäbisch Haller Bundestagsabgeordnete Annette Sawade legten in ihren Redebeiträgen den Fokus auf sozial- und finanzpolitische Themen. Mast forderte dabei eine zeitgemäße Familien- und Gleichstellungspolitik und kündigte eine sofortige Abschaffung des Betreuungsgeldes nach einem Sieg der SPD bei der Bundestagswahl an. Deutschland brauche zudem endlich einen gesetzlichen Mindestlohn, wirksame Maßnahmen gegen Altersarmut und Wohnungsnot sowie eine gerechtere Steuerpolitik.

Durch die ansprechenden Reden inhaltlich gestärkt, ließen es sich die zahlreichen Gäste auch kulinarisch gut gehen und genossen außerdem die ansprechende musikalische Umrahmung. Die Vorfreude auf die zwanzigste Auflage des Europafestes war dementsprechend bereits groß – dann vielleicht bei noch besserem Wetter.