Im Juni besuchten Peer Steinbrück, ehemals Finanzminister, und Generalsekretärin Katja Mast die Firma Thost in Pforzheim. Dabei sprach Steinbrück über den Fachkräftemangel, prekäre Arbeitsverhältnisse und die demografische Entwicklung. „Alles hängt zusammen“, so der Sozialdemokrat, der betont, dass der künftige Mangel an Arbeitskräften nicht im nötigen Umfang durch Zuwanderung zu lösen ist, sondern durch eine verstärkte Einbindung der Frauen in den Arbeitsmarkt. Damit erhält die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine elementare Bedeutung für die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Probleme liegen allerdings im Detail, wie IHK-Präsident und Firmenchef Burkhard Thost darlegte. Im eigenen Haus bedurfte es eines Zertifizierungsverfahrens, um spezifische Lösungen, bis zu individuellen Lösungen für einen familienfreundlichen Job zu finden. „Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit“ ist für Katja Mast und Peer Steinbrück elementar, um mehr Frauen zu qualifizierter Ausbildung und Arbeit zu bewegen. Dazu brauche es bessere Betreuungsangebote und gewiss kein Betreuungsgeld, das „bildungspolitisch schwachsinnig und ein mehrfacher Skandal“ sei, so die Sozialdemokraten. Hier müssen andere Wege eingeschlagen werden: So hat die grün-rote Landesregierung die Mittel zum Bau von Hortplätzen auf das Dreifache erhöht. Aber auch Kooperationen zwischen Kommunen und Unternehmen müssen stattfinden, so Steinbrück.
Foto: v.l. Peer Steinbrück, Katja Mast und IHK-Chef Burkard Thost